Kreativtour

Modul 2: Chemotherapie & Ressourcen stärken

Willkommen

Wir begrüßen Sie noch einmal ganz herzlich zu unserer Schreib- und Kreativtour im Online-Format!

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie Charité Campus Virchow-Klinikum und Leiter des Gynäkologischen Tumorzentrums und Europäischen Kompetenzzentrums für Eierstockkrebs (EKZE)

Herr Prof. Sehouli ist Initiator der Schreib- und Kreativtour und langer Verfächter der kreativen Ansätze.

Diese, zusätzlich zu den klassischen Therapien, unterstützt er gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs.

Was bedeutet „gesund“, wo beginnt Gesundheit, wo endet sie?

Dr. med. Adak Pirmorady Sehouli ist Assistenzärztin in der psychosomatischen Medizin. Zudem hat sie ein Studium der
Kulturwissenschaften abgeschlossen und befindet sich in
psychoanalytischer Ausbildung.

Vorsitzende der Europäischen Künstlergilde für Medizin und Kultur (www.eukmk.eu); Ärztin für Psychosomatik und Psychotherapie; Master of Arts; Kand. Psychoanalyse

Begleit- und Kreativtherapien …

umfassen psychotherapeutische Verfahren, in denen ein künstlerisches Mittel bzw. kreatives Medium zum Zwecke des Ausdrucks von Empfindungen oder Wünschen Anwendung findet. Als Begleit- und Kreativtherapie können psychotherapeutische Behandlungsangebote definiert werden, die kreative Medien in die onkologische Behandlung einbeziehen.

Kreative Therapien haben sowohl diagnostische als auch psychotherapeutische Aspekte. Ziel ist es, die Emotionalität und den Ausdruck zu fördern.

Angebote von Kreativtherapien

… sind vielfältig. Zu den künstlerischen Mitteln, die im Rahmen der Kreativtherapie Verwendung finden, können etwa der Tanz, die Musik, das Rollenspiel, das bildnerische Arbeiten sowie das Therapeutische Schreiben gehören.

Wissensteil: Chemotherapie

Chemotherapie – Wirkung & Nebenwirkungen endlich verstehen

Wie wirkt die Chemotherapie, warum spricht man von einer Familie von Chemotherapeutika, was hat es mit den unterschiedlichen Zyklen auf sich und welche Medikamente gibt es?

Obwohl der Tumor nach einer umfassenden Operation entfernt wurde, ist die Chemotherapie die zweite wichtige Behandlungssäule für den Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs. Damit können nicht sicht- oder nachweisbare Tumorzellen, die möglicherweise Ausgangspunkt für ein Wiederaufkommen des Tumors sein können, zerstört werden.

Eine Chemotherapie kann je nach Tumorstadium und Tumorcharakteristika bei Patientinnen alleine oder in Verbindung mit einer sogenannten zielgerichteten Krebstherapie bereits sinnvoll und wirksam sein – und das bei weitestgehender Erhaltung von guter Lebensqualität.

 

Die Anzahl von Chemotherapiezyklen

werden aufgrund der Wirkungsverbesserung, besseren Verträglichkeit und optimierten Behandlung von Nebenwirkungen individuell festgelegt. In der Ersttherapie werden im Allgemeinen sechs Gaben alle drei Wochen verabreicht. Aufgrund von Nebenwirkungen können die Zyklen reduziert oder auf ein anderes Medikament umgestellt werden. Wenn mehrere Chemotherapiezyklen geplant sind, wird häufig das Legen eines Ports empfohlen.

Überblick über die medikamentösen Therapien

Kreativteil: Ressourcen stärken

Meine Kraftquellen – wie die Natur mir eine Hilfe sein kann

Ziel: Ressourcensuche, eigene Kraftquellen ins Bewusstsein rufen; erfahren, dass man mit Leichtigkeit ins „Schreiben!“ kommt

Unsere Schreibimpulse möchten Sie anregen und unterstützen, sich selbst zu helfen, so wie Sie das beim Tagebuch-schreiben auch tun könnten. Sie sind auf positive Imaginationen ausgerichtet.

Selbstverständlich ersetzen sie nicht eine Behandlung durch Angehörige der Gesundheitsberufe. Sollten Sie das Gefühl haben, sich durch eine Übung eher in ein Problem hineinzuschreiben als heraus, hören Sie auf zu schreiben.

Die Natur kann ein kraftspendender Ort sein. Der Wald als Ort der Mythen und Märchen eignet sich besonders dazu. Wir machen heute ein Programm, das sich auf die Kraft bezieht, die Du aus der Natur schöpfen kannst. Das kann der Wald sein oder das Meer oder eine Landschaft Deiner Kindheit.

Wie war das Schreiben für DICH?

Falls wider Erwarten keine Sätze aus Dir herausgepurzelt sein sollten: Lass Deinen inneren Zensor, die nörgelnde Stimme in Dir, dass Du nichts gut genug machst, ruhen; viele Menschen begleitet so ein kleiner quälender und sich vordrängender Zensor — er hat hier aber nichts zu suchen. Du kannst auch einen kleinen Dialog schreiben, um ihn zu entkräften; Zensor oder Zensorin Dir vorstellen und ihr/ihm eine klare Ansage machen. Wir sind hier beim kreativen Schreiben und nicht beim Schulaufsatz. Hier gibt es keine Noten, sondern Du hast in mir ein wohlwollendes Gegenüber. Du darfst Vertrauen in Dich entwickeln – stell Dir vor, ein guter Freund passt auf Dich und Dein Seelenwohl auf.

Wir hoffen, dass Du jetzt in Deiner eigenen Kraft bist und und Du Dir Deine Kraftquellen ins Bewusstsein rufen konntest. Wir freuen uns, wenn Du Dir auch die Impulse aus den anderen Videos anschaust – vielleicht findest du so heraus, was Deine Lieblingsmethode ist und was Du täglich für Dich tun kannst.

Wenn Du möchtest, kannst Du Dir die Aufgaben auch hier nocheinmal herunterladen.

Übung 1: Mein Baum

Wir „malen“ jetzt ein Bild von Deinem Lieblingsbaum, finden Metaphern dafür, wie Du bist und wie es Dir geht.

Liste Bäume, die Du kennst.

Warum gefällt Dir gerade dieser Baum?

Welche seelische Botschaft gibt er Dir?

Leite davon Deine Ressourcen ab: Welche Charakterzüge hast Du, die Dich stärken? Schreibe, wo im Alltag Du das spürst.

Übung 2: Male einen Baum und schreibe ein Akrostichon dazu

Schau Dir die Bäume im Wald oder einem Baumbuch an. Male einen davon. Spüre, wie kraftvoll er ist.

Mach ein Akrostichon „Stark wie ein Baum“ und trage ein, was und wer Dir hilft, Deine Herausforderungen zu bewältigen.

Bei einem Akrostichon (griechisch: Speerspitze) schreibst Du die Anfangsbuchstaben eines Begriffes (=Baum) oder eines Halbsatzes (Stark wie ein Baum) untereinander und assoziierst frei andere Worte und Halbsätze.

Stark wie ein Baum

S        ………………………………………………………………….

T        ………………………………………………………………….

A        ………………………………………………………………….

R        ………………………………………………………………….

K        ………………………………………………………………….

 

W       ………………………………………………………………….

I          ………………………………………………………………….

E        ………………………………………………………………….

 

E        ………………………………………………………………….

I          ………………………………………………………………….

N        ………………………………………………………………….

 

B        ………………………………………………………………….

A        ………………………………………………………………….

U        ………………………………………………………………….

M        ………………………………………………………………….

Übung 3: Gelassenheit

Neil Ansell ist ein Autor, der sich 5 Jahre lang in den Walisischen Wald
zurückgezogen hat. Wenn man das Buch liest: Das Besondere daran ist die Langsamkeit. Man taucht ein in einen Ort und eine Zeit, die anders ist. Der Autor hat sich in eine Umgebung zurückgezogen, die feindlich sein kann.

So wie die Umgebung in einem Krankenhaus oder in der Reha ja auch mal bedrohlich oder unangenehm sein kann; ein Ort, an dem man sich beweisen muss. Wir alle haben Mittel und Methoden, mit denen wir unsmzurechtfinden und uns selbst helfen können. Wähle einen Satzanfang undmschreibe die Geschichte weiter.

Vielleicht kommst Du ja an einemStelle, an der Du Dich mit Deinen Fähigkeiten und Ressourcen bewähren musst und kannst. Nimm ruhig die Gelassenheit auf, die aus den Textstellen spricht. Versuche, ihnen im Klang zu folgen.

Der Tonfall, in dem Du mit Dir selbst redest, ist wichtig. Deshalb greife den Tonfall auf, den der Autor gefunden hat, erzähle in aller Seelenruhe weiter, was passiert; wie du Deine Aufgabe bewältigt hast oder die Herausforderung, die dir begegnet ist. Die Suggestion, jemand zu sein, der in sich ruht und auch so spricht, macht viel aus.

Hört Dir die Textstellen an, die Susanne vorliest.

Wähle eine Textstelle aus

dem Buch von Neil Ansell: Tief im Land“.

Fühle Dich in diese Textstelle

ein und schreibe sie weiter.

(Neil Ansell: „Tief im Land“, S. 28)

Du kannst das mit jeder Szene eines Buches machen, das Dir gefällt und Dich inspiriert.

Zum Schluss betrachte, wer oder was Dir zu Hilfe gekommen ist … und gib der Geschichte einen Titel